Zentral-Dombau-Verein informiert über Fensterrestaurierungen

"Intensiv strahlende Farbigkeit"

Von dunkel bis strahlend-hell: Im Kölner Dom sorgen die bunten Glasfenster für eine besondere Atmosphäre. Doch nicht nur die mittelalterlichen Fenster werden von Zeit zu Zeit restauriert, auch die jüngeren werden sorgfältig gepflegt.

Die Fenster nach den Entwürfen des Glasmalers Wilhelm Rupprecht werden gerade restauriert. (Dombauhütte Köln)
Die Fenster nach den Entwürfen des Glasmalers Wilhelm Rupprecht werden gerade restauriert. / ( Dombauhütte Köln )

Es sind beeindruckende Bilder, die der Zentral-Dombau-Verein zu Köln auf seiner Instagram-Seite präsentiert – und sie zeigen, dass auch Glasfenster aus dem 20. Jahrhundert eine tolle Wirkung im Dom erzielen.

In der Mitteilung informiert der Dombau-Verein über die aktuellen Maßnahmen der Kölner Dombauhütte. So wurden bei Steinrestaurierungsarbeiten auf der Nordseite des Chores 2021 zwei Fenster der Engelbertkapelle ausgebaut, deren Zustand instabil war.

Blick in die Engelbertkapelle: dort wurden die Fenster von Wilhelm Rupprecht 1956 eingesetzt. (Dombauhütte Köln)
Blick in die Engelbertkapelle: dort wurden die Fenster von Wilhelm Rupprecht 1956 eingesetzt. / ( Dombauhütte Köln )

Derzeit werden sie nach Angabe des Dombau-Vereins restauriert. In ihrer unteren Hälfte zeigen sie Standfiguren heiliger Kölner Erzbischöfe, die 1956 eingesetzt worden waren: links die Heiligen Gero und Bruno, rechts Heribert und Engelbert.

Erwartet wird, dass nach Abschluss der Arbeiten die intensive Farbigkeit wieder eindrucksvoll zur Geltung kommt. Beim Wiedereinbau erhalten beide Fenster zudem eine Außenschutzverglasung.

Detail der Fenster von 1956 nach dem Entwurf von Wilhelm Rupprecht  (Dombauhütte Köln)
Detail der Fenster von 1956 nach dem Entwurf von Wilhelm Rupprecht / ( Dombauhütte Köln )

Gestiftet vom Deutschen Städtetag anlässlich des 77. Deutschen Katholikentags, war mit dem Entwurf der Fenster der Maler und Glasmaler Wilhelm Rupprecht (1886-1963) beauftragt worden, schreibt der Zentral-Dombau-Verein. Ausgeführt wurden demnach die Fenster von der Glasmalereiwerkstatt Dr. Heinrich Oidtmann in Linnich.

Moderne Fenster orientieren sich an Tradition

Der kompositorische Aufbau der Bischofsfenster folgt laut dem Instagram-Post bewusst den mittelalterlichen Standfigurenfenstern der Chorkapellen, wie sie auch für die Figurenfenster des 19. Jahrhunderts vorbildlich waren: Die Heiligen in bischöflichem Ornat stehen unter einem Architekturbaldachin auf wappenverzierten Sockeln. In der künstlerischen Formulierung sind laut Verein die Fenster eine interessante Mischung aus Tradition und zeitgenössischer Moderne.

Die vier dargestellten heiligen Erzbischöfe sind historische Persönlichkeiten, die für die Geschichte des Domes und der Kölner Erzdiözese von herausragender Bedeutung waren.

Der Zentral-Dombau-Verein unterstützt den Erhalt des Kölner Domes. Eine Mitgliedschaft dort ist ab 20 Euro jährlich möglich. Auch Spenden seien jederzeit willkommen, heißt es in der Meldung auf Instagram.

Die Dombauhütte zu Köln, deren Glaswerkstatt die Fenster zurzeit restauriert, ist direkte Nachfahrin einer mittelalterlichen Hütte, die bereits 1248 dem ersten Kölner Dombaumeister Gerhard zur Seite stand und heute die Aufgabe hat, den Kölner Dom baulich zu erhalten.

Kölner Dom

Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat ( shutterstock )

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 aus Mailand nach Köln brachte.

Der Grundstein für den gotischen Neubau an der Stelle mehrerer Vorgängerkirchen wurde 1248 gelegt; 1322 wurde der Chor geweiht. Mittelschiff, Querhäuser und Seitenschiffe der Kölner Bischofskirche folgten bis 1560. Dann stoppten die Querelen um die Reformation und Geldmangel den Baubetrieb.

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