Zustand des Papstes hat sich laut Vatikan leicht verbessert

Noch keine Entwarnung

Der kritische Gesundheitszustand des Papstes hat sich leicht verbessert. Wie das vatikanische Presseamt am Montagabend mitteilte, hatte Franziskus keine weiteren Anfälle von Atemnot. Die Sauerstofftherapie wird reduziert fortgesetzt.

Journalisten bei der Arbeit vor der Poliklinik Agostino Gemelli wo Papst Franziskus seit Freitag, 14. Februar, im Krankenhaus liegt / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Journalisten bei der Arbeit vor der Poliklinik Agostino Gemelli wo Papst Franziskus seit Freitag, 14. Februar, im Krankenhaus liegt / © Alessandra Tarantino/AP ( (Link ist extern)dpa )

Einige weitere Ergebnisse von Laboruntersuchungen des an verschiedenen Infektionen erkrankten Papstes hätten sich verbessert, heißt es in der Mitteilung. Das am Sonntag festgestellte leichte Nierenversagen gebe derzeit keinen Anlass zur Sorge. 

Aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes wollten die Ärzte aber vorsichtshalber noch keine Entwarnung geben. So bleibt der Zustand des Kirchenoberhaupts weiterhin kritisch.

Papst arbeitet und telefoniert

Am Nachmittag seines elften Krankenhaustages habe Franziskus seine Arbeit wieder aufgenommen, am Abend habe er mit dem katholischen Pfarrer in Gaza telefoniert. "Papst Franziskus dankt dem ganzen Volk Gottes, das sich in diesen Tagen versammelt hat, um für seine Gesundheit zu beten", so die Mitteilung.

Für Montagabend hat der Vatikan die in Rom ansässigen Kardinäle, die Mitarbeiter der Weltkirchen-Leitung und des Bistums zum Gebet für den Papst aufgerufen. Der Rosenkranz-Andacht auf dem Petersplatz steht Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vor. An den kommenden Abenden sollen weitere Gebetstreffen folgen.

An der Statue seines Vorvorgaengers Papst Johannes Paul II. vor dem Eingang der Klinik stellten die Menschen Kerzen mit Bildern von Franziskus auf / ©  Divisione Produzione Fotografica (epd)
An der Statue seines Vorvorgaengers Papst Johannes Paul II. vor dem Eingang der Klinik stellten die Menschen Kerzen mit Bildern von Franziskus auf / © Divisione Produzione Fotografica ( (Link ist extern)epd )

Dass die Lage weiterhin ernst ist, zeigte auch der Gebetsaufruf für das katholische Kirchenoberhaupt, den der Vatikan zuvor verbreitet hatte. 

Tägliches Rosenkranzgebet

Auf dem Petersplatz in Rom sollen sich nun von Montag an täglich um 21 Uhr die in Rom residierenden Kardinäle mit allen Mitarbeitern der Römischen Kurie und der Diözese Rom versammeln, "um den Rosenkranz für die Gesundheit des Heiligen Vaters zu beten".

Dem ersten Rosenkranzgebet sollte am Montagabend Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorstehen. "Es ist eine Möglichkeit, dem Papst und den Kranken die Nähe der Kirche zu zeigen", erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. 

Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte auf der Plattform X, man schließe sich den Gebeten um Papst Franziskus an.

Mehrere Infekte 

Franziskus ist seit dem 14. Februar im Gemelli-Krankenhaus in Rom - ursprünglich wegen einer Bronchitis, die ihn seit Wochen plagte.

Zusätzlich wurde im Krankenhaus eine beidseitige Lungenentzündung festgestellt und die Behandlung angepasst. Am Wochenende kam es laut Vatikan zu Atemnotanfällen. Franziskus wird daher nach wie vor mit Sauerstoff über eine Nasenbrille versorgt. Erschwerend kommt hinzu, dass ihm in jungen Jahren ein Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde.

Bei der ersten und bislang einzigen Pressekonferenz am Freitagabend mit Sergio Alfieri, dem Leiter des Ärzteteams, hieß es, der Papst sei nicht außer Lebensgefahr. "Beide Türen sind offen", sagte Alfieri. Die größte Gefahr bestehe darin, dass Keime in die Blutbahn des Papstes gelangen und so eine Sepsis auslösen könnten.

Neben den täglichen Rosenkranzgebeten soll am Dienstagabend eine Eucharistiefeier in der Kirche Santa Maria Addolorata an der Piazza Buenos Aires in Rom für den Papst stattfinden. 

Kardinal Baldassare Reina, Generalvikar für die Diözese Rom, will zusammen mit der in Rom lebenden argentinischen Gemeinde die Eucharistie für die Gesundheit des aus Buenos Aires stammenden Papstes feiern. 

Reina lädt alle Pfarrgemeinden und Ordensgemeinschaften ein, "weiterhin ihre Gebete zum Herrn zu erheben, damit er die Gesundheit von Papst Franziskus wiederherstellen möge."

Dieser Artikel wurde am 24.02.2025 um 20:28 aktualisiert.

Polymikrobielle Atemwegsinfektion

Eine polymikrobielle Atemwegsinfektion ist gekennzeichnet durch das gleichzeitige Auftreten verschiedener Krankheitserreger in den Atemwegen. Meist werden unterschiedliche Bakterien, manchmal auch Pilze, Parasiten oder Viren nachgewiesen. Zu den oberen Atemwegen zählen Nase, Nebenhöhlen und Rachen, zu den unteren Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien und Lunge.

Symbolbild Arzt im Krankenhaus / © Guschenkova (shutterstock)