Beichte

Papst nimmt die Beichte ab (KNA)
Papst nimmt die Beichte ab / ( KNA )

In der katholischen Kirche ist die Beichte Ausdruck der Umkehr des schuldig gewordenen Menschen. Im Rahmen des Bußsakraments wird der Gläubige durch einen Priester von seinen Sünden losgesprochen. Voraussetzung für die Vergebung ist erkennbare Reue, das Bekenntnis der eigenen Schuld sowie der Vorsatz, das Verhalten zu ändern und entstandenen Schaden wiedergutzumachen. Der Beichtvater ist durch das Beichtgeheimnis zu unbedingtem Stillschweigen über das Erfahrene verpflichtet. Die Verletzung des Beichtgeheimnisses wird mit schweren Kirchenstrafen geahndet.

Im Mittelalter war es üblich, die begangene Schuld mittels verschiedener Rituale abzugelten. Dazu zählten öffentliche Kirchenstrafen wie das Gehen in Sack und Asche oder Bußprozessionen, bei denen sich die Teilnehmer geißelten. Ebenfalls üblich war die Praxis des Ablasses: Durch die Zahlung einer bestimmten Geldsumme sollte den Gläubigen dabei ein Teil ihrer Sündenstrafe erlassen werden. Heute geschieht die Vergebung der Sünden während der Beichte, dem persönlichen Gespräch zwischen dem Gläubigen und seinem Beichtvater. Die Verbüßung der Strafen wurde zu einer davon getrennten, eher abstrakten Angelegenheit des Einzelnen.

Das Sakrament der Beichte ist in den vergangenen Jahrzehnten in eine Krise geraten. Als Ursache werden ein oftmals fehlendes Sündenbewusstsein sowie eine fehlende Bereitschaft genannt, seine Schuld persönlich zu bekennen. Andere Formen wie Bußgottesdienste, Beichtgespräche in Gruppen oder die Beichte im Internet oder mittels Handy können nach Auffassung der katholischen Kirche das Bußsakrament mit dem persönlichen Bekenntnis nicht ersetzen. (KNA)