"Arm" und "armutsgefährdet" ist, wer ein Einkommen unterhalb eines bestimmten Standards hat. Das wiederum leitet sich nach einem EU-Standard ab, wonach "armutsgefährdet" ist, wer weniger als 60% des Mittelwerts des pro-Kopf-Einkommens (berechnet auf Basis der neuen OECD-Skala) der jeweiligen Bevölkerung zur Verfügung hat.
In Deutschland bedeutet das zum Beispiel: Für eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahren) liegt diese Schwelle bei 1.978 Euro Nettoeinkommen im Monat. Die Zahl ändert sich etwa, wenn ein Elternteil wegfällt: Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Armutsschwelle bei 1.507 Euro. Ein Single gilt als arm, wenn er weniger als 917 Euro netto einnimmt.
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Kinderarmut in Deutschland im Jahr 2016 auf 20,2 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 19 Prozent. Als Konsequenz fordert unter anderem der Deutsche Kinderschutzbund die Einführung einer Kindergrundsicherung: Jedes Kind soll monatlich 573 Euro erhalten. (dr, 29.08.2017)