Syrischer Präsident trifft Patriarchen in Damaskus

Lob für Papst Franziskus

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat bei einem Treffen mit den Patriarchen der katholischen Ostkirchen die Bedeutung der christlichen Präsenz im Nahen Osten betont. Er hob den Besuch von Papst Franziskus im Irak positiv hervor.

Porträt von Baschar al-Assad an einem Checkpoint in Aleppo / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Porträt von Baschar al-Assad an einem Checkpoint in Aleppo / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Das chaldäische Patriarchat in Bagdad teilte am Montagabend mit, dass Assad bereits am Samstag die Kirchenvertreter, die zu einer mehrtägigen Konferenz mit dem Titel "Die Kirche ist ein Haus der Liebe" zusammengekommen waren, getroffen hatte.

Patriarch fordert Schutz christlicher Minderheiten

 Louis Raphael I. Sako / © Paolo Galosi (KNA)
Louis Raphael I. Sako / © Paolo Galosi ( KNA )

Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako thematisierte laut Mitteilung die Frage des christlichen Überlebens in der Region. Dazu müsse ein geeignetes Umfeld geschaffen werden, zu dem auch entsprechende Gesetze gehörten, damit Christen sich als gleichberechtigte, ursprüngliche Bürger fühlten und nicht als Minderheit oder Bürger zweiter Klasse.

Assad erklärte, man bemühe sich um eine entsprechende Gesetzgebung und verwies auf die Schwierigkeit, dass es weiterhin Gesetze aus osmanischer Zeit gebe.

Weitere Kirchenvertreter anwesend

An dem Treffen nahmen neben Sako auch der griechisch-katholische melkitische Patriarch Joseph Al-Absi, der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan sowie eine Reihe von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Vertreter von Hilfsorganisationen teil.

Zu der Konferenz hatte der Rat der katholischen Kirchenführer in Syrien zusammen mit der Nuntiatur und der Vereinigung der Ostkirchenhilfswerke Roaco eingeladen. Ziel war die Koordinierung kirchlicher humanitärer Hilfe in Syrien.

Christen in Syrien

Syrien gilt als Wiege des Christentums. Vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg waren laut Daten der Linzer "Initiative Christlicher Orient" etwa 7 Prozent der damals 21 Millionen Syrer christlich. Aktuelle Zahlen sind schwer zu ermitteln, auch weil mindestens 5,5 Millionen Syrerinnen und Syrer aus dem Land geflohen sind. Nach verschiedenen Schätzungen soll es noch maximal 500.000 Christen in Syrien geben. Rund drei Viertel der Syrer sind sunnitische Muslime, etwa 12 Prozent gehörten vor dem Krieg der Sekte der Alawiten an, darunter auch der nun gestürzte Assad-Clan. 

Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld (KNA)
Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld ( KNA )
Quelle:
KNA
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