Kardinal Marx sieht in Waffenlieferungen Dilemma

"Keine nur guten Entscheidungen"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht in geforderten Waffenlieferungen für die Ukraine ein Dilemma. Doch die Spirale der Gewalt und der Eskalation zwinge Europa zu einer solchen Entscheidung .

Über Waffenlieferungen an die Ukraine wird derzeit debattiert / © Bernd Weißbrod (dpa)
Über Waffenlieferungen an die Ukraine wird derzeit debattiert / © Bernd Weißbrod ( dpa )

"Es gibt keine einfachen, keine richtigen und keine nur guten Entscheidungen", sagte Marx in einem Radiobeitrag für den Bayerischen Rundfunk (BR). Europa sei somit gezwungen, das Ziel der Überwindung der Gewalt und des Friedens zunächst aufzugeben.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Frieden muss kommen"

Zugleich müsse "auf allen möglichen Wegen versucht werden, die Waffen zum Schweigen zu bringen und zu reden".

Diese Option dürfe nicht aufgegeben werden, "auch in der Hoffnung auf einen vielleicht noch brüchigen Frieden, der ja kommen muss", sagte Marx. Noch sei nicht abzusehen, "wie dieser Krieg traumatisiert und welche Folgen und Zerstörungen er noch schaffen wird". Die Bilder und Berichte ließen einem "schier das Herz stillstehen". Solidarität, Zuwendung und öffentliche Aufmerksamkeit seien hingegen "Zeichen von Menschlichkeit". Der Beitrag wurde am Samstag um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des BR gesendet.

Quelle:
KNA
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