Ausländer könnten ihren Glauben dort nur bedingt frei leben, erklärte die christliche Einheitsbewegung am Montag im thüringischen Bad Blankenburg. Zudem würden missionarische Aktivitäten oder Religionswechsel stark sanktioniert.
Überwachung
Viele der Arbeitsmigranten, etwa aus den Philippinen, seien Christen, fügte die Allianz hinzu. Sie könnten zwar eine der neuen Kirchen im separaten "Mesaymeer Religionskomplex" vor den Toren Dohas besuchen. Diese würden jedoch staatlich überwacht. Seit September 2020 seien religiöse Versammlungen außerhalb des Komplexes verboten, offiziell aus Corona- und Sicherheitsgründen.
Die Akzeptanz von Christen ende bei der Konversion vom Islam zum Christentum, kritisierte der Dachverband weiter: "Wenn Katari Christen werden, droht sowohl seitens ihrer Familie, als auch vom Staat schwerste Verfolgung, von Diskriminierung über Jobverlust bis zu Zwangsheirat oder Scheidung und Ehrenmord." Sie könnten ihren christlichen Glauben nur im Geheimen leben.
Repressionen
Auch Arbeitsmigranten mit muslimischem Hintergrund, die Christen werden, müssten mit massiven Konsequenzen rechnen, fügte die Allianz hinzu: "Sie werden von ihren Arbeitskollegen drangsaliert, müssen den Verlust ihrer Arbeit und Ausweisung fürchten." Auch Hausangestellte, zumeist christliche Frauen aus den Philippinen, könnten aufgrund ihrer besonderen Situation und der damit verbundenen Abhängigkeit ihren Glauben häufig nicht adäquat leben.
Die 1846 in London gegründete Evangelische Allianz ist eine der ältesten christlichen Bewegungen für die Einheit der Christen. Die Evangelische Allianz Deutschland mit Sitz in Bad Blankenburg ist Mitglied der Europäischen Evangelischen Allianz und der Weltweiten Evangelischen Allianz. Arbeitsfelder in Deutschland sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Tätigkeiten in nach eigenen Angaben mehr als 370 Werken und Einrichtungen.