Christen in Deutschland fordern strenge Klimaschutzmaßnahmen

Klimawandel "ehrlich kommunizieren"

Kirchenvertreter in Deutschland haben die Bundesregierung zu mehr Klimaschutzmaßnahmen aufgerufen. Die Unterzeichner, darunter Misereor, eines Appells an die Bundesregierung, fordern eine konsequente Umsetzung des Klimaschutzgesetzes.

Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz (shutterstock)
Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz ( shutterstock )

Es fehle ein Gesamtkonzept im Klimaschutzprogramm, vor allem, um die Klimaziele der Vereinten Nationen bis 2030 auch zu erreichen, heißt es in einem Appell, den das Hilfswerk Misereor am Donnerstag als Mitinitiator veröffentlichte.

Das Klimaschutzprogramm, das die Bundesregierung Anfang Oktober vorgelegt hatte, sei unzureichend, heißt es weiter. Stattdessen müssten sich Abgeordnete aller Parteien auf eine Gesamtstrategie verständigen und diese schnellstmöglich beschließen. Auch brauche es eine Bildungsinitiative, "für alle Altersgruppen und Milieus", die den wissenschaftlichen Befund für den menschgemachten Klimawandel "ehrlich kommuniziert".

"Gottes bedrohte Schöpfung"

"Wir betrachten Erd- und Ökosysteme als Gottes bedrohte Schöpfung, in der wir nur ein Teil im großen Ganzen sind, aber für das wir zugleich eine besondere Verantwortung tragen", betonen die Unterzeichner. Deutschland komme dabei als großer Industrienation eine besondere Verpflichtung zu. "Diese Verantwortung muss in einer parlamentarischen Demokratie von den gesetzgebenden Organen und der Regierung getragen und durch effektive Maßnahmen umgesetzt werden."

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören mehrere christliche Theologen, Funktionsträger und Institutionen, darunter der für Misereor zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger, die katholischen Bischöfe von Passau und Hildesheim, Stefan Oster und Heiner Wilmer, sowie die evangelischen Landesbischöfe von Bayern, Württemberg, Baden, Hannover und Norddeutschland.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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