Fußballer und Kirchen wachen aus Solidarität vor Synagoge

Mehr als 300 Menschen sind dabei

Osnabrücker Bürger und Organisationen wollen als Zeichen der Solidarität mit jüdischem Leben in der Stadt mindestens bis zum 18. Dezember vor der Synagoge wachen. Auch die Kirchen beteiligen sich an der Aktion.

Junge Frau mit einem Davidstern-Anhänger / © Roman Yanushevsky (shutterstock)
Junge Frau mit einem Davidstern-Anhänger / © Roman Yanushevsky ( shutterstock )

Osnabrücker Bürger und Organisationen wollen als Zeichen der Solidarität mit jüdischem Leben in der Stadt mindestens bis zum 18. Dezember vor der Synagoge wachen. 

Jüdische Menschen hätten Angst, ihre Kinder in die Schule zu schicken oder zur Synagoge zu kommen, so die Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU), die am Donnerstag an der ersten Schicht der Solidaritätswache mitmachte.

Chanukka als Anlass

Schichten übernehmen unter anderen das katholische Bistum Osnabrück, der Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück und Vertreter der evangelischen Kirche. Jeweils von 7 bis 19 Uhr werden sich den Planungen zufolge Gruppen und Einzelpersonen vor der Synagoge einfinden. 

Bisher haben sich laut Initiator Reinhart Richter rund 300 Menschen für die Solidaritätswache gemeldet. Anlass ist das jüdische Lichterfest Chanukka, das zur Zeit gefeiert wird.

Chanukka

Kerzen, Kreisel, Reibekuchen und ein "Diener": Sie gehören untrennbar zum jüdischen Lichterfest Chanukka. 

Von Sonnenuntergang bis Mitternacht, solange Kerzen brennen, wird gesungen und gespielt. Beliebt ist das Trendl- oder Dreidelspiel mit einem vierseitigen Kreisel, der vier hebräische Schriftzeichen trägt. Sie ergeben den Spruch: "Ein großes Wunder geschah hier." Überdies werden Kinder beschenkt, und es gibt besondere Speisen wie Latkes, eine Art Reibekuchen, und Sufganiot, in Öl gebackenes Spritzgebäck.

Chanukka-Leuchter in Berlin (dpa)
Chanukka-Leuchter in Berlin / ( dpa )
Quelle:
KNA