Hilfswerk missio sieht schwere Menschenrechtsbrüche auf Philippinen

Würde der Menschen in Gefahr

Es gibt Gewalt, Menschenhandel und sexuelle Übergriffe. Die Lage auf den Philippinen ist laut missio München alarmierend. Die katholische Hilfsorganisation will die Region daher im nächsten Jahr in den Fokus rücken.

Armut auf den Philippinen / © Jefferson D. Baguinon (shutterstock)
Armut auf den Philippinen / © Jefferson D. Baguinon ( shutterstock )

Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember macht das katholische Hilfswerk missio München auf die Lage auf den Philippinen aufmerksam.

Dort geschähen im Schatten der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten schwere Menschenrechtsverletzungen, "und zwar trotz aller öffentlichen gegenteiligen Beteuerungen", sagte missio-Präsident Wolfgang Huber laut Mitteilung am Freitag in München.

Wie schon unter dem Vorgänger des aktuellen Präsidenten würden Dealer und Drogenabhängige zum Abschuss freigegeben, ohne dass sie dafür strafrechtlich verfolgt würden.

missio-Präsident Wolfgang Huber / © Dieter Mayr (KNA)
missio-Präsident Wolfgang Huber / © Dieter Mayr ( KNA )

"Unsere Projektpartnerinnen und -partner vor Ort setzen sich aus christlicher Überzeugung mit kaum vorstellbarem Mut dafür ein, dass in ihrer Heimat Recht und Gesetz Geltung haben und die Würde ihrer Mitmenschen gewahrt bleibt", so Huber. "Sie riskieren dabei ihre eigene Sicherheit." 

Menschenrechtsverletzungen sichtbar machen

Das Hilfswerk wolle ihnen dabei helfen, die Menschenrechtsverletzungen sichtbar zu machen. Auch Einrichtungen zum Schutz für Opfer sexuellen Missbrauchs seien nötig, da etwa zwei Millionen Minderjährige dort jedes Jahr Opfer von Menschenhandel und sexueller Gewalt würden, zunehmend auch im Internet.

"Wo auch immer Menschenrechte mit Füßen getreten werden, sind wir als Christinnen und Christen in der Verantwortung, unsere Stimme zu erheben, denn die Würde des Menschen ist von Gott geschenkt und darf nicht verletzt werden", betonte Huber. Im kommenden Jahr wolle missio die Region daher verstärkt in den Fokus rücken.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA