Der Reformbedarf in der Kirche ist in ihren Augen enorm, was aber ihren Glauben nicht betrifft. Denn für sie geht es einerseits um Macht, Politik und Strukturen und andererseits um ihr eigenes Innerstes – zwei verschiedene Dinge. „Das eine interessiert mich, das andere macht mich aus“, so Beatrice von Weizsäcker.
Publizistin und freie Autorin wurde die promovierte Juristin, weil sie „die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben“ reizt, weil „etwas entsteht, was ich vorher nicht ahnte“. Sie verfasst regelmäßig Blogs bei evangelisch.de und Beiträge „Zum Sonntag“ auf Bayern 2. Zwei ihrer Buch-veröffentlichungen: "Haltepunkte. Gott ist seltsam, und das ist gut" (zusam-men mit Norbert Roth), "Vaterunser – Gebet meiner Sehnsucht“ (beide im Verlag Herder). Im Januar 2025 erscheint: „Wer’s glaubt … Meine Seligprei-sungen“ (ebenfalls Herder).
Beatrice von Weizsäcker war langjähriges Präsidiumsmitglied des Evangeli-schen und des Ökumenischen Kirchentags. Von ihrem Übertritt zur katho-lischen Konfession 2020 sagt sie, dass es keine Entscheidung gegen etwas, sondern für etwas gewesen ist. Die Formen, die in der katholischen Kirche gepflegt werden, seien bei ihr auf einen Boden gefallen, "der das brauchte": die Innerlichkeit, die Wärme, die Sinnlichkeit, „… der Ritus der Messe, der einem überall auf der Welt ein Gefühl von Zuhause gibt …“
Die liebste Freizeitaktivität von Beatrice von Weizsäcker: Singen im Chor, wobei sie besonders die großen Werke von Bach und Mendelssohn Bar-tholdy – wie die Oratorien „Paulus“ und „Elias“ – schätzt. Die Berufung des Paulus, vertont von Mendelssohn mit den Worten aus Jes 60,1 f., „Mache dich auf, werde Licht! …“ ist für sie Quell und Ausdruck ihrer Motivation und Zuversicht.
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