Gänswein übergibt in Litauen Beglaubigungsschreiben

Antrittsbesuch als Vatikan-Botschafter

Lange Jahre war Georg Gänswein ein enger Vertrauter von Papst Benedikt XVI. Nach dessen Tod ging er ohne Amt zurück nach Deutschland. Nun hat er als Apostolischer Nuntius eine neue Aufgabe im Baltikum übernommen.

Erzbischof Georg Gänswein / © Andreas Oertzen (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Andreas Oertzen ( KNA )

Der langjährige Vertraute von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, hat seinen Antrittsbesuch als Vatikan-Botschafter im Baltikum absolviert.

Der 68-jährige Kirchenmann übergab am Freitag in Vilnius sein Beglaubigungsschreiben an den litauischen Staatspräsidenten Gitanas Nauseda. Gänswein wird in der litauischen Hauptstadt als sogenannter Apostolischer Nuntius die Interessen des Heiligen Stuhls in Litauen, Estland und Lettland vertreten.

Drei Staaten, eine Aufgabe

Papst Franziskus hatte den langjährigen Privatsekretär seines Amtsvorgängers Benedikt XVI. Mitte Juni ernannt, nachdem er ihn ein Jahr zuvor nach Freiburg versetzt - allerdings ohne dem früheren Vatikan-Spitzenmann ein Amt zu geben.

Nun wartet im Baltikum eine neue Aufgabe auf Gänswein. Von den drei baltischen Staaten ist vor allem Litauen römisch-katholisch geprägt. In Lettland ist die Bevölkerung vornehmlich evangelisch-lutherisch, während sich in Estland die Menschen überwiegend zu keiner Religion zugehörig fühlen.

Apostolischer Nuntius

Der Apostolische Nuntius ist in Doppelfunktion Gesandter des Papstes bei einer Ortskirche und zugleich bei einem Staat oder einer öffentlichen Autorität. Als Mittelsmann des Papstes soll er in erster Linie die Verbindung zwischen dem Apostolischen oder Heiligen Stuhl und der Kirche seines Gastlandes halten und stärken. Zudem soll er nach den Normen des internationalen Rechts das Verhältnis zwischen dem Vatikan und den Staatsautoritäten pflegen, Staat-Kirche-Fragen behandeln und etwa durch Konkordate oder andere Vereinbarungen regeln.

Ein Pileolus und eine Stola liegen auf einer Kirchenbank / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Pileolus und eine Stola liegen auf einer Kirchenbank / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
dpa