Kolpingjugend wirbt mit Klimamobil für Klimaschutz

Workshops zur Nachhaltigkeit

Die Kolpingjugend setzt sich für den Klimaschutz ein. Ein zentrales Projekt ist das Klimamobil, das durch Deutschland tourt. Christoph Hoppe, Referent für das Klimaprojekt, spricht im Interview über die Ziele der Kolpingjugend.

Autor/in:
Carsten Döpp
Kolping Klimamobil (Kolping)

DOMRADIO.DE: Die Kolpingjugend ist ein katholischer Jugendverband. Was passiert da so insgesamt?

Christoph Hoppe (Referent für das Klimaprojekt): Die Kolpingjugend ist der Jugendverband des Kolpingwerks Deutschland. Unser Hauptanliegen ist es, die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten und uns für den Klimaschutz einzusetzen. Darüber hinaus engagieren wir uns für die Förderung der Demokratie sowie für politische Bildung und die Stärkung demokratischer Werte. 

DOMRADIO.DE: Es gibt schon seit Anfang 2023 das Kolping Klimamobil. Das ist ein umgebauter E-Kleinbus, mit dem Sie durch ganz Deutschland touren. Was haben Sie da an Bord? Was ist die Intention? 

Hoppe: Das Ziel des ganzen Projektes ist, die Menschen vor Ort aufzusuchen und mit ihnen über das Thema Klimaschutz ins Gespräch zu kommen und sie zu motivieren, sich auch für den Klimaschutz zu engagieren.

DOMRADIO.DE: Wo trifft man Sie dann?

Hoppe: Wir sind beispielsweise bei Pfarrfesten, Stadtfesten, expliziten Nachhaltigkeitsfesten oder auch kleineren Aktionen von Kolpingsfamilien vor Ort. Wir werden aber auch zu Schulen eingeladen oder zu Stadtfesten. Wir bieten dann sowohl Workshops als auch ein offenes Standprogramm für solche Feste an. 

DOMRADIO.DE: Das Ganze wird dann auch auf eine spielerische Weise umgesetzt, oder? 

Hoppe: Eine unserer Hauptattraktionen ist der Öko-Trainer. Das ist ein umgebautes Fahrrad, mit dem man selbst Strom erzeugen kann, um eine Seifenblasenmaschine zu betreiben. Diese Attraktion kommt sowohl bei den Kindern als auch bei vielen Erwachsenen sehr gut an. 

Christoph Hoppe

"Unser Ziel bleibt jedoch, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Informationen zu teilen."

DOMRADIO.DE: Wie reagieren die Menschen, die Sie treffen, darauf?

Hoppe: Im Großen und Ganzen kommt es sehr gut an. Natürlich gibt es auch Besucher, die unserem Anliegen gegenüber kritisch sind, was ja auch völlig in Ordnung ist. Unser Ziel bleibt jedoch, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Informationen zu teilen. Die meisten nehmen unsere Angebote jedoch sehr positiv auf und freuen sich, dass wir da sind. 

DOMRADIO.DE: Mit solchen Aktionen können Sie vielleicht auch dazu beitragen, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir im Bereich Klimaschutz auf dem richtigen Weg sind, oder? 

Hoppe: Auf jeden Fall. Durch diese Spiele vermitteln wir nicht nur Wissen, sondern zeigen den Menschen auch, wie sie im Alltag, zu Hause mit kleinen Aktionen etwas für das Klima tun können. Außerdem machen wir ihnen deutlich, wie sie sich auch auf größerer Ebene engagieren können, zum Beispiel indem sie eine Petition unterschreiben oder ihre lokalen Politiker und Politikerinnen kontaktieren, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

DOMRADIO.DE: Ihr Klimamobil war zuletzt im Erzbistum Berlin unterwegs. Wie war der Kontakt mit den Besuchern? 

Hoppe: Wir waren unter anderem an Schulen, sowohl an einer Grundschule als auch an einer weiterführenden Schule und mir wurde gesagt, dass die Schüler das sehr gut aufgenommen haben. Wir waren aber auch auf einem Wochenmarkt zwischen den Gemüseständen, wo die Leute gerade einkauften.

Normalerweise ist es dort etwas schwieriger, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, da sie ein Ziel haben. Sie wollen Essen kaufen. Aber auch dort haben wir sehr positive Rückmeldungen erhalten und es gab viele Besucher an unserem Stand. 

DOMRADIO.DE: An diesem Wochenende findet in Köln ein internes Klimamobil-Treffen statt. Wer nimmt daran teil und worum wird es bei dem Treffen gehen? 

Hoppe: Dieses Wochenende treffen wir uns in Köln mit etwa zehn Honorarkräften. Diese sind die wichtigsten Personen, die die Einsätze durchführen. Sie fahren das Klimamobil zu den verschiedenen Orten, betreuen den Stand vor Ort und leiten Workshops. 

DOMRADIO.DE: Es wird wahrscheinlich auch um neue Inhalte gehen, die überlegt und diskutiert werden. Was haben Sie dabei im Kopf?

Christoph Hoppe

"Wie spreche ich die Menschen an, ohne sie zu verprellen oder abzuschrecken?"

Hoppe: Ein neues Thema, das besprochen wird, ist der Wald, da Wälder eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen. Außerdem geht es um die Einsatzplanung für das ganze Jahr. Wer übernimmt welchen Einsatz und wer deckt welche Bereiche ab?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Klimakommunikation. Wie spreche ich die Menschen an, ohne sie zu verprellen oder abzuschrecken? Es wird darüber diskutiert, wie man einfühlsam und empathisch auf die Leute zugeht. 

DOMRADIO.DE: Das Kolpingwerk Deutschland feiert in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen. Anfang Mai wird das Jubiläum hier in Köln groß gefeiert. Welche Rolle wird das Klimamobil bei diesem Fest spielen?

Hoppe: Wir werden auch einen Stand beim "Orange Table" haben. Dort wird in der Breite Straße eine lange, orangefarbene Tafel aufgebaut, an der sich das Kolpingwerk in all seinen Facetten präsentiert. Auch wir werden bald ein Teil davon sein. 

DOMRADIO.DE: In den nächsten Tagen geht es weiter mit dem Klimamobil. Was sind die nächsten Ziele? 

Hoppe: Die nächsten Ziele sind erst einmal Niedersachsen und dann eventuell Baden-Württemberg. Dafür muss sich aber noch eine Honorarkraft finden. 

Das Interview führte Carsten Döpp.

Kolpingwerk Deutschland

Das in Köln ansässige Kolpingwerk Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern. Katholische und evangelische Christen engagieren sich im Rahmen des Verbandes in Gesellschaft, Politik und Kirche. So sind derzeit nach eigenen Angaben 35 Kolpingmitglieder Bundestagsabgeordnete.

Kolpingtag 2015 / © Harald Oppitz (KNA)
Quelle:
DR

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