Ob die am 2. Oktober beginnende Weltsynode die Kirche verändert, lässt sich nach Einschätzung von Thomas Schwartz, Geschäftsführer des Hilfswerks Renovabis, nur schwer sagen.
"Wie immer in der katholischen Kirche kann Papst Franziskus am Ende völlig allein entscheiden, was er umsetzt und was nicht", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Schwartz gehört zu den Teilnehmern der Weltsynode.
Vermutlich werde bis Mitte 2025 ein sogenanntes Nachsynodales Schreiben mit den Schlussfolgerungen veröffentlicht. Ein "warnendes Beispiel" sei 2019 die Amazonien-Synode gewesen.
Franziskus ignorierte Reformvorschläge zuvor
Demnach mangele es im Amazonasgebiet an Priestern, weshalb in manchen Gemeinden nur einmal pro Jahr Eucharistie gefeiert werden könne. Der Vorschlag: Auch verheiratete Männer sollten zu Priestern geweiht werden können. "Doch Franziskus ignorierte diese Forderung damals komplett", so Schwartz.
Ohnehin sei die Sorge groß, dass "die Weltsynode am Ende doch nur Frust und Enttäuschung hinterlässt". Alle heiklen Fragen seien bereits im März in Arbeitsgruppen verschoben worden. Dazu gehörten Fragen nach der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche, ob sie zur Diakonin geweiht werden können, welche Stellung Bischöfe haben und wie Priester ausgebildet werden.
An Weltsynode, die knapp vier Wochen dauert, nehmen 368 Synodale teil, 272 sind Bischöfe und Kardinäle, etwa ein Achtel der Teilnehmer sind Frauen. Über das Schlussdokument wird am 26. Oktober abgestimmt.