Papst Franziskus ordnet Bistümer im Süden Indiens neu

Neues Metropolitanbistum Calicut

Bisher gehörten die beiden indischen Bistümer Kannur und Sultanpet zum Erzbistum Verapoly. Nun errichtete Papst Franziskus eine neue Kirchenprovinz. Katholiken machen in der Region rund ein Prozent der Bevölkerung aus.

Christen in Indien / © Zvonimir Atletic (shutterstock)

Papst Franziskus hat die Bistümer im südindischen Bundesstaat Kerala neu geordnet. Zur neu errichteten Kirchenprovinz Calicut gehören ab sofort die Diözesen Kannur und Sultanpet, bislang Suffraganbistümer von Verapoly, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Zum Erzbischof des neuen Metropolitanbistums Calicut wurde Varghese Chakkalakal (72) ernannt. Er ist bereits seit Mai 2012 Bischof der Diözese. Ein Suffraganbistum ist ein untergeordneter Teil eines Erzbistums.

Das Erzbistum Calicut umfasst eine Fläche von gut 8.000 Quadratkilometern, etwa 0,5 Prozent (48.050) der 9,1 Millionen Einwohner sind katholisch. Die beiden Suffragenbistümer des neuen Erzbistums sind jeweils etwa halb so groß. Rund 55.800 (1,7 Prozent) der etwa 3,3 Millionen Einwohner des Bistums Kannur sind katholisch, im Bistum Sultanpet sind es 34.782 (1,2 Prozent) der insgesamt 2,9 Millionen Bürger.

Katholische Kirche in Indien

Unter den rund 1,38 Milliarden Indern sind die Katholiken mit etwa 18 Millionen nur eine kleine Minderheit. Im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil von unter zwei Prozent ist ihr Einfluss im Land jedoch viel größer. Die Kirche stellt ein Fünftel der schulischen Leistungen, dazu ein Viertel aller Unterstützungsprogramme für Witwen und Waisen und knapp ein Drittel der Versorgung von Lepra- und Aidskranken. Indien ist auch das Land mit den meisten Priesterberufungen weltweit.

Christen in Indien  / © Jaipal Singh (dpa)