Papst gibt in Luxemburg Spenden zurück

Zur Verwendung im eigenen Land

Kurioses Ende des Papstbesuchs in Luxemburg. Am Ende eines Gebets in der Kathedrale der Hauptstadt wollte Erzbischof Jean-Claude Hollerich dem Papst das Ergebnis einer Kollekte überreichen. Der Papst lehnte die Spende jedoch ab.

Papst Franziskus begrüßt Kinder bei einem Treffen mit Regierungsvertretern, Vertretern der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Corps in Luxemburg / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus begrüßt Kinder bei einem Treffen mit Regierungsvertretern, Vertretern der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Corps in Luxemburg / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Die Bürger des Landes hatten anlässlich des Papstbesuchs spontan mehr als 100.000 Euro gespendet, um damit die karitative Arbeit des Papstes zu unterstützen.  

Kardinal Jean-Claude Hollerich / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Jean-Claude Hollerich / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Franziskus dankte artig für die Gabe, reichte sie aber gleich zurück an den verdatterten Kardinal und sagte, die Kirche in Luxemburg solle sie für ihre Arbeit zugunsten der Armen und der Migranten im eigenen Land einsetzen. Hollerich übersetzte die überraschenden Worte des Papstes und dankte seinerseits für die großzügige Spende.

Kirche in Luxemburg

Luxemburg, zweitkleinster Mitgliedsstaat der Europäischen Union, ist seit dem 6. Jahrhundert katholisch geprägt. Von den rund 630.000 Einwohnern sind etwa 70 Prozent katholisch getauft, der Anteil der praktizierenden Katholiken ist allerdings seit rund 50 Jahren stark rückläufig. 

Auch der gesellschaftliche und politische Einfluss der Kirche geht zurück. Ihr gehörte noch Ende des 20. Jahrhunderts die wichtigste Tageszeitung, Religionsunterricht war Pflichtfach in der Schule; Staat, Kirche und die Christlich-Soziale Volkspartei CSV waren eng verbunden. 

Blick auf die Kathedrale von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski (KNA)
Blick auf die Kathedrale von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski ( KNA )
Quelle:
KNA