Kardinal Christoph Schönborn (75), der das Amt seit 22 Jahren innehat, hatte bereits Anfang des Jahres seinen altersbedingten Rückzug erklärt. Ursprünglich hätte die Wahl bereits Mitte März stattfinden sollen, doch musste die Versammlung wegen der Pandemie abgesagt werden. Darauf baten die Bischöfe Schönborn, sein Amt zunächst weiter auszuüben. Zugleich wurde eine vierköpfige Ad-hoc-Kommission unter seinem Vorsitz eingesetzt, die seither per wöchentlicher Videokonferenz tagte.
Mit Rücksicht auf die Corona-Schutzmaßnahmen müssen im Vorfeld der Vollversammlung alle Teilnehmer einen Covid-19-Test machen, wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, der Presseagentur Kathpress sagte. Ebenso ist diesmal kein Studiennachmittag mit externen Personen geplant; die öffentliche Festmesse zum Abschluss entfällt.
Zweidrittelmehrheit für Wahl erforderlich
Der neue Vorsitzende wird aus dem Kreis der 9 Diözesanbischöfe von allen 15 Mitgliedern der Konferenz gewählt. Schönborn hatte das Amt im Juni 1998 vom damaligen Grazer Bischof Johann Weber übernommen. Für die Wahl eines Nachfolgers ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich; ab dem dritten Wahlgang genügt die relative Mehrheit. Schönborn will den neuen Vorsitzenden bei einer Pressekonferenz am Freitagvormittag in Wien vorstellen.
Neben dem Wiener Kardinal gehören der Österreichischen Bischofskonferenz der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (63), die Diözesanbischöfe Benno Elbs (Feldkirch, 59), Hermann Glettler (Innsbruck, 55), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau, 57), Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt, 64), Manfred Scheuer (Linz, 64), Alois Schwarz (Sankt Pölten, 67) und Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt, 57) sowie Militärbischof Werner Freistetter (66) an. Weitere Mitglieder sind die Weihbischöfe Hansjörg Hofer (Salzburg, 68), Anton Leichtfried (Sankt Pölten, 52), Franz Scharl (Wien, 62) und Stephan Turnovszky (Wien, 55) sowie der Mehrerauer Abt Vinzenz Wohlwend (50).