Weitere 144 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache in der Nacht zum Sonntag. Auch unter den Verletzten seien 15 Kinder.
Der ukrainische Staatschef kündigte zudem Vergeltung an: "Unsere Soldaten werden Russland eine Antwort auf diese Terrorattacke geben", sagte er.
Russischer Raketenangriff Theater- und Kirchennähe
Zuvor hatte Selenskyj mitgeteilt, dass unweit des Tschernihiwer Theaters eine Rakete eingeschlagen war.
"Es ist ein ganz gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und des Verlusts verwandelt hat", schrieb er dazu.
Dazu veröffentlichte er ein kurzes Video, in dem Trümmerteile auf dem Bürgersteig zu sehen sind.
Ukrainische Medien wiesen zudem darauf hin, dass viele Menschen an diesem Tag ein Erntefest feierten und deshalb gerade auf dem Rückweg aus der Kirche waren, als die Rakete einschlug.
Unicef-Regionaldirektorin ruft zu Kinderschutz im Krieg auf
Nach dem russischen Angriff auf Tschernihiw, bei dem auch Kinder getötet oder verletzt wurden, rief die Unicef-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, erneut alle Parteien dazu auf, Zivilisten zu schützen und Kinder aus der Schusslinie zu halten.
Mehr als 1700 Kinder hätten bisher im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen oder Verletzungen erlitten, beklagte De Dominicis in einer Mitteilung vom Samstagabend.
"Die Angriffe müssen aufhören. Kinder müssen geschützt werden. Diesem Land muss die Chance auf Frieden gegeben werden und seinen Kindern die Chance auf eine Zukunft", forderte sie.