Die Menschen würden nicht durch Gesetze gerettet, sagte Papst Franziskus am Freitag vor Teilnehmern eines Lehrgangs des päpstlichen Gnadengerichtshofs. Vielmehr lasse sich ein Büßender von "einladender Liebe" verändern; damit beginne "die Verwandlung eines
Herzens aus Stein".
Regelmäßige Beichte sei "Weg der Heilung"
Ein guter Beichtvater müsse das "Wunder der Veränderung" stets wahrnehmen, um es so gut wie möglich zu fördern, so Franziskus. "Indem wir unsere Brüder und Schwestern lieben, zeigen wir uns selbst, der Welt und Gott, dass wir ihn wirklich lieben", so der Papst. Auf diese Weise werde die regelmäßige Beichte sowohl für den
Beichtenden wie auch für den Beichtvater zu einem "Weg der Heilung".
Franziskus mahnte alle Priester, die Beichte stets in dem Bewusstsein abzunehmen, dass sie selbst Sünder seien, denen vergeben worden sei. "Wenn einer von uns sich nicht so fühlt, ist es besser, nicht zur Beichte zu gehen", so das Kirchenoberhaupt.
Keine Folter durch indiskrete Fragen
Auf keinen Fall dürfe man einen bußfertigen Sünder wie ein "Sheriff" mit indiskreten Fragen "foltern". Ebenso wenig sollten sich Geistliche wie eine "akademische Prüfungskommission" aufführen. Stattdessen gehe es darum, "Bruder, Vater, eine tröstende Stimme" zu sein.
Das Aufgabengebiet der Apostolischen Pönitentiarie umfasst die Gewährung bestimmter Absolutionen und Ausnahmebewilligungen. Am 31. Lehrgang der Einrichtung nahmen nach Vatikanangaben 870 Priester und Seminaristen teil. Der mehrtägige Kurs fand wegen der Corona-Pandemie weitgehend online statt.