"Ich glaube, Deutschland sollte alles tun, wenn ein Land in seiner Nähe angegriffen wird, damit Leute sich verteidigen können. Sonst werden Leute abgeschlachtet", so Kardinal Hollerich im Interview des Portals Vatican News (Sonntag).
Die Aggressoren müssten verstehen, dass die Europäische Union solidarisch sei mit der Ukraine, "auch wenn wir nicht militärisch beistehen können". "Das könnte ja einen Weltkrieg provozieren, das will niemand. Aber die Leute haben ein Recht, sich gegen den Aggressor zu wehren", fügte Hollerich mit Blick auf Waffenlieferungen an die Ukraine hinzu. Auch Wirtschaftssanktionen seien sinnvoll.
Kirche muss vor Ort helfen
Zugleich rief der Luxemburger Kardinal zur Hoffnung auf. Es müsse immer und weiter geredet werden. "Die Kirche muss sich für den Frieden einsetzen. Das gehört zu unserer Berufung", so Hollerich. Gott sei nie auf der Seite von Tod, Verwüstung und Krieg.
So sei es auch Aufgabe der Kirche, den Kirchen vor Ort zu helfen, etwa bei der Versorgung der Flüchtlinge. "Der Westen muss helfen, dass dieser Strom von Flüchtlingen, dass die Hilfe gestemmt werden kann", so Hollerich weiter. Zugleich müssten auch weiterhin andere Flüchtlinge aufgenommen werden. "Denn es wäre schon ein komisches Zeichen von universeller Geschwisterlichkeit, wenn wir europäische Flüchtlinge aufnehmen und andere ablehnen."
Er hoffe darauf, dass die Ablehnung des Krieges in Russland nicht verstumme und sich verstärkt Widerstand formiere. Er habe im Fernsehen gesehen, "dass vor allem die jungen Leute den Krieg nicht wollen", so Kardinal Hollerich.