Ingo Brüggenjürgen (Chefredakteur): Sie sind ursprünglich Kölner. Was hat Sie nach Schönau verschlagen?
Pater Paul Maria Klug (Kloster Schönau): Ich bin Franziskaner-Minorit. Wir werden bei jedem Kapitel oder bei jedem zweiten Kapitel versetzt und sind unterwegs. Wir haben verschiedene Klöster. Und das ist jetzt meine zehnte Station Schönau. Dahin wurde ich berufen.
Brüggenjürgen: Wie sieht Ihr Alltag aus?
Pater Paul: Wir haben eine Gebetsordnung, wir beten miteinander. Wir gestalten den Tag miteinander, indem wir gemeinsame Essensmahlzeiten haben. Dann am Vormittag bereite ich mich meistens auf den Gottesdienst vor, auf das, was ansteht.
Am Nachmittag arbeite ich hier im Gelände und versuche neben der Arbeit im Garten ein bisschen Ordnung zu schaffen. Es ist ein großes Gelände, es sind 20.000 Quadratmeter, die bearbeitet werden müssen.
Brüggenjürgen: Sie sind nur eine ganz kleine Gemeinschaft. Wo liegen da die Chancen?
Pater Paul: Die Chancen liegen darin, dass man jeden Tag miteinander sprechen kann. Dass man sich kennenlernen, dass man sich austauschen kann. Wir sind noch dazu eine internationale Gemeinschaft. Dass man sich da auch kulturell kennenlernt, annähert, das sind schon Chancen.
Brüggenjürgen: Es gibt immer weniger junge Menschen, die sich für so einen Ordensberuf entscheiden. Wie würden Sie dafür werben?
Pater Paul: Das Schöne ist die Nachfolge Jesu, dass man ihm näherkommt. Das ist immer begeisternd, für jeden Menschen. Ich denke, der Herr hat viele berufen, auch heute. Es wird wieder eine Zukunft geben. Ich glaube an das neue Pfingsten. Ich sehe da und dort schon Blüten.