Pater Hans Zollner SJ

Leiter des "Institutes für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zur Menschenwürde und zu Sorge für Schutzbefohlene" (IADC) an der Päpstlichen Universität Gregoriana
Pater Hans Zollner SJ (privat)
Pater Hans Zollner SJ / (privat)

Der Theologe und Psychologe Hans Zollner gilt als einer der führenden kirchlichen Fachleute auf dem Gebiet der Prävention von sexuellem Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche. Der gebürtige Regensburger ist seit 1990 Mitglied des Jesuiten-Ordens. Seit 2003 lehrt er am Institut für Psychologie der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und ist seit 2010 akademischer Vizerektor der Gregoriana. Überdies ist er Leiter des "Institutes für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zur Menschenwürde und zu Sorge für Schutzbefohlene" (IADC) an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Zollner war Mitglied der Arbeitsgruppe "Forschung, Ausbildung und Lehre" des von der deutschen Bundesregierung eingesetzten Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch. Am 1. April 2017 berief ihn Papst Franziskus zum Konsultor (Berater) der Kleruskongregation. Zudem ist der Jesuit seit 2019 auch Ansprechpartner für Betroffene bei Fällen von Missbrauch im Vatikanstaat (SCV). Seit März 2023 arbeitet der Experte als Sachverständiger für die diözesane Kinderschutz-Fachstelle im Bistum Rom. Im selben Monat und Jahr bat er Papst Franziskus, sich aus der Päpstlichen Kommission für Kinderschutz, der er seit 2014 angehörte, zurückziehen zu dürfen. Er gab "strukturelle und praktische Probleme" an, die "dringend angegangen werden müssen und die mir ein weiteres Engagement unmöglich gemacht haben", teilte der deutsche Jesuit mit. Sorgen äußerte er mit Blick auf die Bereiche Compliance, Verantwortungsübernahme und Transparenz. So seien etwa die Auswahlkriterien für die Kommissionsmitglieder sowie deren genaue Rollen und Aufgaben unklar. 

Für sein Leben prägende Ereignisse waren Begegnungen mit Opfern von Missbrauch. Er begreift den Kinderschutz als ein Werk der Barmherzigkeit zum Schutz der Kleinen und Schutzlosen, "weil Jesus von den Kindern sagt, dass ihnen das Reich Gottes gehört, und weil Jesus mit aller Klarheit sagt, dass es für jeden, der sie zum Bösen verführt, besser ist, mit einem Mühlstein ins Meer geworfen zu werden." 

An seinen Aufgaben reizt ihn besonders, Gott zu suchen in allen Dingen und mit Menschen aus aller Welt sowie Menschen bei ihrer Gottsuche und ihrem Weg zu sich selbst zu begleiten.

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