Andreas Püttmann wuchs in Dinslaken und Voerde am Niederrhein auf. Ein Bauernhof in Oberfranken wurde ihm durch viele Urlaube dort zur zweiten Heimat in der Kindheit. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Staatsrecht in Bonn und Paris. Bis heute lebt er in der ehemaligen Bundeshauptstadt: "Aus der schönen Beethovenstadt am Fuß des Siebengebirges konnte mich nichts mehr weglocken."
Während des Studiums absolvierte er als Stipendiat die journalistische Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit praktischen Stationen bei der Westfalenpost in Siegen, im WDR-Mittagsmagazin in Köln, im Institut für Demoskopie Allensbach und beim Rheinischen Merkur in Bonn, der ihn 1990 als Redakteur übernahm.
1994 machte er seinen Doktor an der Universität in Bonn zum Thema "Ziviler Ungehorsam und christliche Bürgerloyalität". Danach war er bis 2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referatsleiter in der Begabtenförderung der Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin.
Beeinträchtigt durch eine Krankheit, hat er seitdem als freier Publizist gewirkt, durch Bücher, Aufsätze, Vorträge, Artikel, Interviews und Beratung kirchlicher und politischer Akteure. Seit 2015 ist ihm auf Twitter eine große, plurale "Gemeinde" zugewachsen. Dort kommentiert er täglich die Zeitläufte und hält sonntags auf Basis der Tagestexte im Schott-Messbuch eine Miniaturpredigt, die auch Nichtgläubige erreichen soll.
Püttmann hat viele Lieblingsstellen in der Bibel: "'Prüfet alles, das Gute behaltet' (Kritischer Rationalismus); 'Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus' (Barmherzigkeit); 'Mein Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über euren Gedanken' (Demut im Glauben)".
Ein für ihn wichtiges Lebensmotto ist, antizyklisch zu argumentieren und starke Meinungsdynamiken durch Einsprüche auszubalancieren. Im Übrigen gelte auch in Bonn das "Kölsche Grundgesetz", so Püttmann weiter, etwa Paragraph 9: "Wat soll dä Quatsch?"
Zum Ausgleich spielt er gerne Violine, wandert und schwimmt, im Sommerurlaub meistens am Tegernsee, im Winter auf den Kanaren. Er mag Trödelmärkte und als Tierfreund sind ihm besonders Kühe und Katzen ans Herz gewachsen. Zu seinen Sehnsuchtsorten gehören der Roque Nublo auf Gran Canaria, die Sainte Chapelle in Paris und einige Klöster, vor allem die Benediktinerabtei Gerleve.
Publikationen u.a.:
- Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands, Asslar 2010.
- Wie katholisch ist Deutschland - und was hat es davon? Paderborn 2017.
- Wie politisch darf die Kirche sein?, in: Gott für die Welt. Festschrift für George Augustin, hrsg. von Stefan Laurs, Ingo Proft, Markus Schulze, Freiburg/Basel/Wien 2021, Teilband 2, S. 805–817.