Der Toten- oder Ewigkeitssonntag schenke Zeit, der Toten zu gedenken "und sich zu vergewissern, was unser Leben hält und trägt", erklärte die Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, am Freitag in Hannover.
Absolute Ausnahme
Dass in diesem Jahr am stillen Feiertag die Fußballweltmeisterschaft starte, sei ungut, so die westfälische Präses. "Es muss die Ausnahme bleiben. Alles hat seine Zeit. Wenn alles auf einmal Zeit hat, ist für nichts mehr Zeit."
Der Ewigkeitssonntag im November ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.
Die Reformatoren lehnten eine Übernahme des katholischen Totengedenkens am Allerseelentag (2. November) in ihren Kirchenkalender ab. Auf Wunsch vieler evangelischer Christen wurde dennoch ein Gedenktag für die Toten eingeführt.
Viele Gläubige besuchen am Totensonntag die Gräber ihrer Verwandten und legen Blumen nieder. Er zählt zu den stillen Feiertagen, für die je nach Bundesland spezielle Einschränkungen gelten. Die Katholiken feiern an diesem Sonntag das Christkönigsfest.