Höhepunkt der Feierlichkeiten in Jerusalem ist am Samstagmittag die Liturgie des "Heiligen Feuers" in der Grabeskirche. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich auf wundersame Weise in der Kapelle über dem traditionellen Grab Christi eine Flamme. Sie wird anschließend vom orthodoxen Patriarchen von Jerusalem an die Gläubigen weitergereicht und von diesen in die Stadt und die Wohnhäuser getragen.
Patriarchat lehnt Beschränkungen ab
Die israelische Polizei beschränkte die Zahl der Teilnehmer zu den Feiern im Vorfeld wegen beengter Verhältnisse und fehlender Notausgänge auf 4.000 Personen. Das Patriarchat von Jerusalem lehnte die Entscheidung als Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung ab. In früheren Jahren hatten an der 1.200 Jahren alten Zeremonie rund 10.000 Personen teilgenommen. Wegen der Corona-Pandemie fand die Feuerfeier in den vergangenen beiden Jahren weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Panik bei Lag beOmer-Fest Grund für Maßnamen
Israel hatte seine jetzige Maßnahme mit einem schweren Zwischenfall vor einem Jahren beim jüdischen Lag beOmer-Fests im nordisraelischen Meron begründet. Dort waren 45 Menschen getötet worden, als unter den Zehntausenden Feiernden eine Panik ausbrach.