Orthodoxe Christen in Jerusalem feiern Ostern unter Auflagen

"Heiliges Feuer" am Samstagmittag

Eine Woche nach den Kirchen des Westens feiern am Wochenende die orthodoxen Christen nach dem alten Julianischen Kalender ihr Osterfest. Zur zentralen Feier in der Jerusalemer Grabeskirche sind jedoch nur 4.000 Personen zugelassen.

"Heiliges Feuer" in der Grabeskirche / © Andrea Krogmann (KNA)
"Heiliges Feuer" in der Grabeskirche / © Andrea Krogmann ( KNA )

Orthodoxe Kirche

Als orthodoxe Kirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet. Sie besteht je nach Standpunkt aus 14 beziehungsweise 15 selbstständigen ("autokephalen") Landeskirchen. "Orthodox" ist griechisch und bedeutet "rechtgläubig". Trotz großer nationaler Unterschiede und innerer Konflikte versteht sich die Orthodoxie in Bekenntnis und Liturgie als eine einzige Kirche. Ehrenoberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (84).

Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus (shutterstock)
Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus ( shutterstock )

Höhepunkt der Feierlichkeiten in Jerusalem ist am Samstagmittag die Liturgie des "Heiligen Feuers" in der Grabeskirche. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich auf wundersame Weise in der Kapelle über dem traditionellen Grab Christi eine Flamme. Sie wird anschließend vom orthodoxen Patriarchen von Jerusalem an die Gläubigen weitergereicht und von diesen in die Stadt und die Wohnhäuser getragen.

Patriarchat lehnt Beschränkungen ab

Die israelische Polizei beschränkte die Zahl der Teilnehmer zu den Feiern im Vorfeld wegen beengter Verhältnisse und fehlender Notausgänge auf 4.000 Personen. Das Patriarchat von Jerusalem lehnte die Entscheidung als Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung ab. In früheren Jahren hatten an der 1.200 Jahren alten Zeremonie rund 10.000 Personen teilgenommen. Wegen der Corona-Pandemie fand die Feuerfeier in den vergangenen beiden Jahren weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Panik bei Lag beOmer-Fest Grund für Maßnamen

Israel hatte seine jetzige Maßnahme mit einem schweren Zwischenfall vor einem Jahren beim jüdischen Lag beOmer-Fests im nordisraelischen Meron begründet. Dort waren 45 Menschen getötet worden, als unter den Zehntausenden Feiernden eine Panik ausbrach.

Quelle:
KNA
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